Berlin, den 20. März 2011
Meine Damen,
Sie erinnern sich sicher an die aufregende letzte Saison, in der es mir mit einem furiosen Endspurt gelang, meinen Titel zu verteidigen und zum 4. Mal in Folge die Schöneberger Meisterschaft im Frauenhinterherschauen zu gewinnen.
Nun steht das Frühjahr vor der Tür und schon bald wird es das Wetter zulassen, die neue Frauenhinterherschau-Outdoor-Saison anzugehen. Ich habe mich den Winter über so weit wie möglich mit Indoor-Frauenhinterherschauen fit gehalten. Natürlich ist das nur ein schlechter Ersatz. Denn in Restaurants und Cafés bewegen sich Frauen einfach zu wenig, als daß man ihnen effektiv hinterherschauen könnte. Die ersten warmen Tage habe ich aber bereits mit einigen Draußen-Übungseinheiten genutzt und mir eine ausreichende Frühform antrainiert. Nun kann es bald losgehen.
Meine Wettkampfzeiten sind täglich von 10 bis 21 Uhr, am Wochenende von 12 bis 24 Uhr, während der ich draußen an den einschlägigen Ecken der Schöneberger Cafés sitze. Sie erkennen mich an meinem unnachahmlich ausgefeilten Stil, mittels dem ich konzentriertes Schreiben vortäusche, während ich natürlich nichts anderes mache, als alles an Weibsvolk wegzuschauen, das nicht bei drei auf der anderen Straßenseite ist. Nach ca. 3 bis 4 Stunden ist in der Regel ein Revier leerhinterhergeschaut, weswegen ein Café-Wechsel fällig wird. Sie können meinen jeweiligen Aufenthaltsort dann über die Twitter-Ortsangabe lokalisieren.
In Ausnahmefällen nehme ich auch Einzeltermine und Hausbesuche vor. Ich sitze dann zum Beispiel bei Ihnen in der Küche und schaue Ihnen hinterher, wenn Sie vom Kühlschrank zum Küchentisch laufen oder ähnliches. Wie gesagt, ist das aber nur auf gesonderte Absprache und zeitlich begrenzt möglich, da ich meinen Platz im Revier nicht zu lange der durchaus vorhandenen Konkurrenz überlassen kann.
Ich hoffe also auf Ihr zahlreiches Erscheinen in sommerlicher Kleidung im Schöneberger Kiez. Und wann immer sich eine der Damen von außerhalb zu wenig hinterhergeschaut fühlen sollte, einfach nach Schöneberg kommen. Ich übernehme das.
Mit sportlichen Grüßen, Ihr
@mbukowski