Lektüre für Nichtleser

von Michael Bukowski im St. Oberholz Verlag

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Band 11 – Warten auf Andrea

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Lektüre für Nichtleser
Band 11
Warten auf Andrea
von Michael Bukowski
1. Auflage August 2014
Taschenbuch, 232 Seiten
St. Oberholz Verlagsanstalt
ISBN 978-3-9813725-1-9
Preis: 9,90 Euro

 

Erleben Sie:

★ eine (wen auch immer) „unglaublich berührende

Liebesgeschichte“ (Lukas v. Bahrenfeld)

★ zahlreiche erstaunliche Business-Ideen, für die sich

zum Teil sogar die Steuerfahndung interessiert

★ und als literarische Weltneuheit die Nichtlesen-

Innovation „Leseflussblocker“

 

Stimmen zum Buch

„Mit seiner Reihe ist Bukowski ein großer Wurf gelungen. Er holt den Nichtleser genau dort ab, wo er sich gerade befindet. Beim Widerwillen, zu lesen. Was Michael aus dieser Idee macht: Keine Ahnung.“ Jan-Uwe Fitz

„Ich habe diesen Band 11 hier bereits 23 mal als eBook gekauft und heute morgen wieder drei gedruckte Exemplare bestellt. Der Abverkauf entwickelt sich ausgezeichnet.” Michael Bukowski

„Als Verleger der Lektüre für Nichtleser ziehe ich nach inzwischen 11 Bänden langsam in Erwägung, mal eines der Bücher zu lesen. Steht zumindest auf meiner To-do-Liste seit 2009.“ Ansgar Oberholz

 

Leseproben

Wohnungssuche
Aber zurück zum Tagesgeschehen: Heinz passte es ganz gut, dass es vorhin zu keinem längeren Gespräch mit Lukas gekommen war. Er war nämlich gerade auf Wohnungssuche. Kürzlich hatte er in der Gegend ein Haus mit einer riesigen Dachterrasse im obersten Stock gesehen. Dort wollte er wohnen. Er ging dahin und klingelte bei der Wohnung, zu der die Terrasse gehörte. Jemand öffnete ihm die Wohnungstür.
„Guten Tag“, sagte Heinz. „Mir gefällt Ihre Wohnung. Ziehen Sie bitte aus.“
„Nö“, sagte der Mieter und schloss die Tür.
„Arschloch!“, rief Heinz hinterher, aber: „Dabei habe ich sogar ‚bitte‘ gesagt.“

Tasse Tee
Während Heinz bei der Wohnungssuche nicht vorankam, hatte sich Lukas in ein Café gesetzt. Gerade kam der Kellner vorbei.
„Eine Tasse Tee mit Zitrone, bitte“, sagte Lukas.
„Gern. Tasse oder Kännchen?“
„Tasse, bitte.“
„Milch dazu oder Zitrone?“
„Zitrone, bitte.“
Einen Augenblick später servierte der Kellner einen Milchkaffee. Perfekt. Wie Sie sehen, weiß Lukas dank seiner Jahre währenden Erfahrung als Gast, was und wie man bestellen muss, um in den Genuss des gewünschten Getränks zu kommen.

Meinungsforschung
Danach, bei all dem Trubel, wollte Lukas etwas Ruhe in den Laden bringen. Als Aufgabe für die heutige Sitzung gab er das Thema „Meinungen – Theorie und Praxis“ vor. Alle sollten sich Gedanken machen oder auch im Netz recherchieren dazu. Nach einer guten Stunde fragte er die Mitarbeiter nach ihren Ergebnissen. Dabei kam Folgendes heraus:

Martins Meinung
Meinungen stellen meiner Meinung nach die Gesetze der Mathematik, also zumindest die Regeln der Grundrechenarten auf den Kopf. Denn durch einfaches Teilen einer Meinung kann man Bullenscheiße multiplizieren.

Heinz‘ Meinung
Mag ja sein, aber meine Meinung ist meiner als deine. Außerdem kommt mir deine Meinung verdächtig bekannt vor. Die gab‘s doch gerade bei KiK im Sonderangebot, oder?

Janas Meinung
Eine klare Meinung von einer Sache zu haben, ist ein eindeutiges Indiz, keine Ahnung von der Sache zu haben.

Lukas‘ Meinung
Hm, ich hab gerade keine Meinung dazu. Kann mir jemand eine borgen?

Martins Zweitmeinung
Das Recht auf Meinungsfreiheit beinhaltet leider auch das Recht auf Peilungsfreiheit.

Gebüsch
Später führte Lukas ein interessantes Experiment im Bereich Gastronomie durch. Das Ergebnis des Feld­versuchs war eindeutig: „Wenn ich mich als Gebüsch getarnt ins Café setze, werde ich auch nicht langsamer bedient als sonst.“
Allerdings tauchte nach einer guten halben Stunde, während der Lukas als Gebüsch verkleidet in einer Ecke saß, plötzlich doch ein Kellner auf. Nicht irgendeiner, sondern sogar Heinz.
„Was machst du denn hier, Heinz?“
„Ich musste einspringen. Es gab einen kleinen Unfall vorhin. Der Kellner sagte beim Abräumen zu den Gästen „War lecki?“. Tja, da war nichts mehr zu machen. Wir mussten den Mann einschläfern lassen und ich habe seine Schicht übernommen.“
„Krass.“
„Ja. Und du so? Als Gebüsch verkleidet, ja? Steht dir gut, der Fummel.“
„Ja, findest du? Hach! Danke.“

Online-Knigge
Heinz dagegen schmökert gerade in den Kommentaren zu einem Zeitungsartikel im Netz und bekommt auf der Stelle Lust, selbst einen zu verfassen. Da er lange nicht mehr online war, schlägt er besser noch mal im Netz- Knigge nach, welche Etikette man beim Verfassen eines Internet-Kommentars beachten sollte. Aber das weiß doch jeder! (Trotzdem hier der Vollständigkeit halber, falls Sie auch länger nicht online gewesen sein sollten.)
Auszug aus dem Netz-Knigge zum Thema Verfas­sen von Internet-Kommentaren: „Bitte beachten Sie bei Ihren Kommentaren im Netz die korrekte Gliederung:
– Begrüßungsbeleidigung
– Argumentationsversuch*
– Abschiedsbeleidigung
– Gewaltandrohung
(*Argumentation möglichst debil halten, gerne inklusive Hitlervergleich, Geschichtsrevisionismus usw. Beim Stil bitte unbedingt auf Formulierungen zurückgreifen wie: „Man wird ja wohl noch sagen dürfen …“, „Es muss doch erlaubt sein, denken zu dürfen …“.)